Samstag, 21. August 2010

Poesie mit Wasser

Appearing Rooms von Jeppe Hein. Foto/(c): Stefanie Waske
Irgendwann kommt das schlechte Gewissen. Spätestens nach der dritten Lichtskulptur auf der Oker in Braunschweig. "Welche Bedeutung hat das Werk?" frage ich die Führerin zu Jeppe Heins "Appearing Rooms", einem Wasserpavillion. Meine Frage passt einfach nicht zur warmen Abendstimmung mit Laierkastenmann und Ausflugscharakter. Die Menschen haben Spaß, springen in die Räume der Skulptur, wenn die Fontänen eine Pause machen; sie fotografieren sich. Und da stelle ich diese Frage, bin quasi eine Spielverderberin. Die Erklärung der Führerin mancht alles nur schlimmer: Sie erzählt etwas von Materie und Räumen. Besser sie hätte gesagt: "Die Skulptur will Sie verführen. Denken Sie nach, ob ihr das gelingt und dann suchen Sie sich Ihren eigenen Sinn." Wasser und Licht sind rar und grundlegend wichtig für das Leben. Vielleicht kommt daher die Anziehung, denke ich. Und dann lasse ich mich vom Wasserpavillion verführen und werde dabei etwas nass. Für den Rest des Abends stelle ich keine Fragen mehr. Besser so.

Mehr zum Lichtpacours: http://www.braunschweig.de/lichtparcours2010/

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